Urlaub im Fläming
Fläming
Der Fläming ist eine der ältesten historischen Landschaften der Mark Brandenburg. Der eiszeitliche Höhenzug des Fläming erstreckt sich nördlich von Wittenberg und trennt das märkische Zwischenstromland von den mitteldeutschen Landschaften. Im Norden fällt der Höhenrücken zum Baruth-Luckenwalder Urstromland steil ab. Die Nuthe trennt den Niederen Fläming im Osten vom Hohen Fläming im Westen. Letzterer erreicht mit dem 201 Meter hohen Hagelberg seine höchste Erhebung. Der Fläming wurde nach den flämischen Siedlern benannt, die ab 1157 in die Mark Brandenburg gelangten.
Der überwiegend von Kiefernwäldern bedeckte Fläming ist eher dünn besiedelt und bietet mit seiner schönen und intakten Natur viele Freizeitmöglichkeiten zum Wandern, Radfahren und Reiten. Auch kulturhistorisch ist der Fläming eine bedeutende Region in Brandenburg. Eine Vielzahl gut erhaltener romanischer Dorfkirchen legt Zeugnis über die damalige Siedlungspolitik ab, deren Hauptziel in der Ausweitung der territorialen Herrschaft lag. Dazu kommen viele Landsitze mit überwiegend barocken Schlossanlagen, die man meist in der Nähe der Havel antrifft.
Eines der schönsten Reiseziele im Niederen Fläming ist der Hauptort Jüterbog, der in der Niederung der Nuthe liegt. Als bedeutendste Sehenswürdigkeit der Stadt gilt die Hauptpfarrkirche St. Nikolai aus dem 13. Jahrhundert. Die beeindruckende Doppelturmfassade, die gut erhaltenen Deckenmalereien in der südlichen Kapelle sowie die ungewöhnliche Farbigkeit der Pfeiler und Gewölbebögen machen den Reiz dieses stattlichen Gotteshauses aus. Das Rathaus von Jüterbog gilt als eines der größten seiner Art in Brandenburg. Ebenfalls sehenswert sind die Liebfrauenkirche, das Franziskanerkloster und die drei Stadttore der ehemaligen Stadtbefestigung.
Das nahe von Jüterbog gelegene Zisterzienserkloster Zinna, das 1171 gegründet wurde, zählt zu den Höhepunkten einer Reise durch den Fläming. Die bei Restaurierungsarbeiten entdeckten und freigelegten Fresken gelten als die schönsten gotischen Wandgemälde in Deutschland. Von der Klosteranlage blieb das Siechen- und Gästehaus aus dem 14. Jahrhundert, das Abtshaus aus dem 15. Jahrhundert sowie die Alte und Neue Abtei erhalten. Das Abtshaus beherbergt das Heimatmuseum, das interessante Einblicke in die Geschichte des Klosters bietet.
Für literaturbegeisterte Besucher des Fläming stellt Schloss Wiepersdorf ein besonderer Leckerbissen dar. Hier wohnten einst Achim und Bettina von Arnim, weshalb der Herrensitz auch Arnimschloss genannt wird. Das schöne barocke Gebäude liegt in einem weitläufigen Park, in dem sich auch das Atelier des Historienmalers Achim von Arnim, dem Enkel des Schriftstellerehepaares, befindet. In der Dorfkirche von Wiepersdorf befindet sich die Begräbnisstätte der Familie von Arnim; hier wurde auch das Dichterpaar bestattet.
In der nahegelegenen Stadt Dahme zeugt das Stadtschloss von der einstigen Residenz der Herzöge von Sachsen-Weißenfels. Viel ist von dem Schloss zwar nicht mehr übrig, doch lohnt der barocke Schlossgarten, der als Stadtpark im Jahr 1924 neu gestaltet wurde, einen Besuch. Während des Dreißigjährigen Krieges befand sich in Dahme zeitweise das Hauptquartier Wallensteins.
Der Hohe Fläming zeigt sich von seiner landschaftlich beeindruckenden Seite. Hauptanziehungspunkt ist der Hagelberg, auf dem sich ein Denkmal befindet, das an die Schlacht gegen Napoleon im Jahr 1813 erinnert. Auch die Stadt Wiesenburg mit ihrem stattlichen Schloss und Park sowie die Burg Rabenstein bei Raben sollte man nicht versäumen. Belzig, der Hauptort des Hohen Fläming, kann unter anderem mit der Burg Eisenhardt und einer kursächsischen Postmeilensäule aufwarten.
