Fulda in Hessen



Fulda

Fulda liegt an dem gleichnamigen Fluss zwischen Rhön und Vogelsberg. Die alte Bischofsstadt verdankt den Fürstbischöfen ihr prächtiges barockes Erscheinungsbild, dessen Höhepunkte Dom, Stadtschloss und Barockviertel darstellen. Im Laufe seiner über 1.250-jährigen Geschichte konnte Fulda eine Vielfalt von Kunstwerken, Schätzen und Sehenswürdigkeiten ansammeln, von denen trotz vieler Zerstörungen im wechselvollen Lauf der Zeit eine große Zahl erhalten geblieben ist.

Der Grundstein von Fulda wurde quasi mit der Gründung der Benediktinerabtei im Jahr 744 von Sturmius, einem Schüler von Bonifatius gelegt. Im Jahr 1220 wurde der Vorsteher des Klosters zum Fürstabt erhoben. Fulda erhielt 1019 Markt- und Münzrecht, im Jahr 1114 dann das Stadtrecht. Zahlreiche Fürstentage wurden bis ins 14. Jahrhundert in Fulda abgehalten.

Eine wenig rühmliche Epoche musste die Stadt ab 1600 verzeichnen, als in Fulda eine große Zahl von Hexenprozessen stattfand, in deren Folge etwa 300 angebliche Hexen und Hexenmeister nach grausamen Folterungen hingerichtet wurden. Der Dreißigjährige Krieg kam ebenfalls bis nach Fulda, und die Stadt wurde im Juni 1640 von schwedischen Truppen heimgesucht.

Im Jahr 1734 wurde die Universität mit den Fakultäten Theologie, Philosophie, Medizin und Jura gegründet, die bis zum Jahr 1802 lehrte, als die Fürstbischöfe im Rahmen der Säkularisierung entmachtet wurden. Danach fiel Fulda an Oranien-Nassau, 1816 an Kurhessen und 1866 schließlich an Preußen. Während des Zweiten Weltkriegs wurde Fulda mehrfach das Ziel von Bombenangriffen, bei denen auch die historische Altstadt und das Barockviertel zu Schaden kamen.

Hauptattraktionen und Mittelpunkt des historischen Fulda sind der barocke Dom, das Residenzschloss und das wunderschöne Ensemble des Barockviertels.

Das Stadtschloss, das einst als Residenz der Reichs- und Fürstäbte fungierte, bietet mit seinem ausgedehnten Gebäudekomplex und dem Schlosspark ein beeindruckendes Bild fürstlicher Prachtentfaltung. Das 1721 vollendete Schloss beherbergt heute das Schlossmuseum und ist Sitz der Stadtverwaltung. Besichtigt werden können Fürstensaal, Kaisersaal und Spiegelsäle sowie die Sammlung der Fuldaer und Thüringer Porzellanmanufaktur.

Nicht minder majestätisch präsentiert sich die Orangerie im Schlossgarten, in deren barocke Hülle heute ein Tagungszentrum untergebracht ist. Der Park selbst besitzt mit Irrgarten und Theater die wichtigsten Attribute barocker Gartenkunst, der jedoch einige moderne Sportanlagen beigesellt wurden. Am Domplatz erhebt sich der von 1704 bis 1712 im Barockstil erbaute Dom, dessen Hauptsehenswürdigkeit das Grab des heiligen Bonifatius darstellt. Der im Jahr 754 verstorbene Heilige fand in der Krypta hinter dem Hochaltar seine letzte Ruhestätte. Im Dommuseum, das mit dem Gotteshaus verbunden ist, befinden sich neben vielen kirchlichen Schätzen auch Reliquien von Bonifatius.

Bei dem überwiegend barocken Gepräge der Stadt nimmt sich die romanische Michaelskirche in ihrer spartanischen Erscheinungsform beinahe wohltuend aus. Sie gilt als eine der ältesten Kirchen Deutschlands und beeindruckt mit ihrem gewichtigen viereckigen Turm.

Ein Abstecher zu dem nördlich des Schlossgartens gelegenen Kloster Frauenberg belohnt mit einem reizvollen Blick über Fulda und die Rhön. Das Kloster wurde um 800 gegründet, doch stammen seine heutigen Gebäude aus dem Jahr 1780. Ein Bummel durch die Altstadt von Fulda führt vorbei an liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern, gemütlichen Cafés und Restaurants zum frühgotischen Alten Rathaus und zum Vonderau-Museum am Jesuitenplatz.

Lohnenswert ist auch ein Abstecher zum Barockschloss in Eichenzell, das den Fürstäbten einst als Sommerresidenz diente.





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