Messel
Der nahe bei Darmstadt gelegene Ort Messel wurde durch die im Ölschiefer entdeckten zahlreichen Fossilien bekannt. Die schönsten und bemerkenswertesten Funde aus der Grube Messel können im Heimatmuseum des Orts Messel besichtigt werden.
Die Grube Messel ist eine der ergiebigsten Lagerstätten von Fossilien auf der ganzen Welt. Seit 1995 gilt die Fundstätte als UNESCO-Naturerbe und ist somit das erste seiner Art in Deutschland. Die etwa vier Kilometer außerhalb von Messel gelegene Grube ist bequem zu Fuß von der etwa 20 Minuten entfernten Bahnstation zu erreichen. Sie kann das ganze Jahr hindurch besichtigt werden, nur Führungen sollten vorher angemeldet werden.
Mehr als 10.000 Funde wurden in der mitten im Wald gelegenen Ölschiefergrube bisher verzeichnet. Im Eozän vor etwa 55 bis 33 Millionen Jahren befand sich hier ein See, der wahrscheinlich durch einen Vulkanausbruch entstanden ist und im Laufe der Jahrmillionen allmählich austrocknete. Der Ölschiefer konservierte die damals existierenden Tiere und Pflanzen, so dass die Grube Messel die ergiebigste Lagerstätte aus dieser Zeit darstellt. Die hier gefundenen Fossilien präsentieren quasi die gesamte Artenvielfalt dieses Erdzeitalters, so dass die Grube Messel auch als „Fenster zur Vorgeschichte menschlichen Lebens“ bezeichnet wird. Teilweise sind sogar noch Weichteile der Tiere und deren Mageninhalt konserviert. Insgesamt hundert Wirbeltierarten mit Säugetieren, Reptilien, Vögeln und Amphibien sowie viele Insekten wurden aus dem Ölschiefer ausgegraben. Die wohl bekannteste Entdeckung ist das Messeler Urpferdchen oder Propalaetherium messelense, von dem allein mehr als 70 Skelette, darunter 30 vollständig erhaltene, gefunden wurden. Die Grube Messel kann von einer Plattform aus hervorragend überschaut werden; so erhält man einen Eindruck über die beachtlichen Ausmaße der prähistorischen Fundstelle.