Amrum



Amrum

Amrum zählt zu den Nordfriesischen Inseln, die vor der Westküste Schleswig-Holsteins im Wattenmeer liegen. Die etwa 22 Kilometer vom Festland entfernte Insel kann von Dagebüll aus mit Schiffen und Autofähren erreicht werden. Von der insgesamt 20 Quadratkilometern umfassenden Gesamtfläche werden allein 200 Hektar der Insel von Wald bedeckt. Damit ist Amrum die waldreichste deutsche Nordseeinsel. Die übrige Insel besteht aus Salzwiesen, mit Deichen geschützten Äckern, Weidewiesen, Dünen und rund zehn Quadratkilometern Strand. Über eine Länge von mehr als zwölf Kilometern erstreckt sich der beeindruckende Dünengürtel im Westen der Insel.

Amrum wurde bereits im Jahr 1231 urkundlich erwähnt, doch war die Insel schon einige Jahrhunderte zuvor besiedelt, was anhand von Grabfunden nachgewiesen wurde. Der Walfang bescherte Amrum im 18. Jahrhundert eine wirtschaftliche Blütezeit, was nach dem Abflauen dieser Erwerbsquelle durch Landwirtschaft und Fischfang ersetzt wurde. Die Errichtung eines christlichen Seehospizes unter Pastor von Bodelschwingh Ende des 19. Jahrhunderts war der relativ späte Startschuss für den beginnenden Tourismus auf Amrum.

Auf Amrum gibt es fünf Orte: Norddorf, Nebel, Süddorf, Steenodde und Wittdün. Die erste Anlaufstelle bei einem Besuch auf Amrum ist der Hafenort Wittdün. Das an der Südostspitze der Insel gelegene Wittdün erscheint mit dem Kurmittelhaus, zahlreichen Geschäften, Cafés und dem Meerwasser-Hallenbad beinahe wie eine Badestadt. Neben den schönen Gebäuden des Ortes ist ein Spaziergang zum Dünensee Wriakhörn sehr zu empfehlen. Der künstlich angelegte Süßwassersee ist ein kleines Vogelparadies, an dessen Nordseite ein Naturlehrpfad allerlei nützliche und interessante Informationen parat hält. Zwischen den Orten Wittdün und Süddorf steht der Leuchtturm der Insel, der mit seinen über 41 Metern Höhe der höchste seiner Art in Schleswig-Holstein ist und während der Sommermonate auch besichtigt werden kann. Das direkt am Watt liegende Steenodde war um die Jahrhundertwende der wichtigste Hafen von Amrum. Hier befindet sich der Esenshugh, ein 4000 Jahre altes und sehr großes Steingrab. Um den uralten Schädel zu bestaunen, den man in dem Grab fand, muss man allerdings einen Ausflug nach Wyk auf Föhr unternehmen, wo das prähistorische Relikt im dortigen Museum eine dauerhafte Bleibe gefunden hat.

Gleich neben dem Steingrab liegt ein Gräberfeld aus Wikingerzeiten, das sehr viel jünger, dafür nicht minder interessant ist. Der fast in der Mitte der Insel gelegene Ort Nebel ist bei den Gästen wegen seiner malerischen Idylle sehr beliebt. Mit Reet gedeckte Häuschen werden von liebevoll gepflegten Gärten umgeben, in denen Malven, Rosen und Hortensien eine verschwenderische Blütenpracht entfalten. Sehenswert ist auch die um 1200 erbaute St.-Clemens-Kirche, die erst 1908 einen Turm erhielt. Sie enthält einen beeindruckenden Dreiflügelaltar, einen blauen Sakramentsschrank sowie einen aus der Spätromanik stammenden Taufstein aus Granit. Das im Kapitänshaus „Öömrang Hüs“ untergebrachte kleine Museum gewährt interessante Einblicke in das einfache Inselleben. Der im Norden von Amrum gelegene Ort Norden ist besonders wegen seiner wunderschönen Lage zwischen Wald, Wattwiesen und Dünen bei Touristen sehr beliebt. Wer sich für das Wattenmeer interessiert, kann im Sommer an einer geführten Wanderung durch das Watt teilnehmen. Neben eindrucksvollen Vogelbeobachtungen zeigt diese Wanderung, wie sehr sich das Wattenmeer ständig verändert und wie wenig man die darin verlaufenden Priele unterschätzen darf.





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