Cannstatter Wasen



Cannstatter Wasen

Das Volksfest auf dem Cannstatter Wasen beginnt traditionell eine Woche nach dem Münchner Oktoberfest und zieht alljährlich mehrere Millionen Besucher zu seinen Bierzelten, Fahrgeschäften und sonstigen Attraktionen. Von Ende September bis Anfang Oktober herrscht auf dem 35 Hektar großen Festgelände ausgelassene Volksfeststimmung, die genau zwei Wochen ungemindert andauert und das nahe bei Stuttgart gelegene Bad Cannstatt in einen einzigen großen Rummelplatz verwandelt.

Ursprünglich wurde das Volksfest als landwirtschaftliches Fest im Jahr 1818 zum ersten Mal gefeiert. Der Anlass waren die vorangegangenen Missernten, da wegen des 1815 in Indonesien ausgebrochenen Vulkans ungeheure Staubmengen in die Atmosphäre gelangten und es dadurch zu „Jahren ohne Sommer“ kam. Aus dem Landwirtschaftsfest wurde rasch ein fröhliches Volksfest, das anfangs nur wenige Tage andauerte, bis es schließlich auf volle zwei Wochen verlängert wurde. Zu den wenigen Buden mit Bierausschank kamen immer mehr Schausteller dazu, so dass das Festgelände heute in Straßen und Vierteln organisiert ist, wo jeder Standbetreiber seinen angestammten Platz einnimmt.

Aus den einfachen Ausschänken wurden riesige Festzelte mit Gastronomiebetrieben und großen Bühnen, in denen jeweils bis zu 5000 bierdurstige Besucher Platz finden. Die großen Brauereizelte dominieren den Cannstatter Wasen, denen sich seit 2005 noch ein sogenanntes Erlebniszelt mit Shows und Bars angeschlossen hat.

Auch an Fahrgeschäften steht der Cannstatter Wasen dem Oktoberfest um nichts nach. Zu den größten Attraktionen des Volksfestes gehört das gewaltige transportable Riesenrad mit 60 Meter Durchmesser. Seit 2004 führt der „Imperator“ die Rangliste der Schwindel erregenden Sensationen an, daneben kann man sich in einem Flugkarussell mit Loopingfahrten oder dem „Power Tower“ in einen atemberaubenden Höhenrausch versetzten lassen. Selbstverständlich dürfen auf einem Volksfest die Wurf-, Schieß- und Losbuden nicht fehlen. Etwa 73 sonstige Geschäfte laden auf dem Cannstatter Wasen zum Spielen, Essen, Boxen und Zuschauen ein.

Früher wurde das Volksfest von seinem Wahrzeichen, der 26 Meter hohen und etwa 3,5 Tonnen schweren Fruchtsäule überragt. Die monumentale Säule aus Holz, die rundum mit Früchten dekoriert ist, war schon der Mittelpunkt des ersten Festes im Jahr 1818. Heute wird das Volksfest-Wahrzeichen jedoch von den viel höheren Fahrgeschäften an Größe übertroffen.

Am ersten Sonntag des Festes findet der traditionelle Festumzug statt, an dessen Verlauf viele tausend Neugierige die Straßen säumen. Der Nationalfeiertag am 3. Oktober wird zudem von einem prächtigen Feuerwerk gekrönt. Neben den typischen Rummelplatzattraktionen wird auf dem Cannstatter Wasen auch ein Krämermarkt abgehalten, auf dem Lederwaren, Pfannen, Kräuter und vieles mehr feilgeboten wird.

Volksfestbegeisterte, die nicht zum nächsten Fassanstich im nächsten Herbst warten wollen, können bereits zum Frühlingsfest auf dem Cannstatter Wasen weiterfeiern. Von Mitte April bis Anfang Mai bieten zahlreiche Attraktionen und Gastronomiebetriebe wieder unbeschwertes Vergnügen mit frühlingshaftem Ambiente.





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