Insel Mainau im Bodensee



Insel Mainau

Die nicht weit von Konstanz im Überlinger See gelegene Insel Mainau ist als „Blumeninsel“ weit über den Bodensee hinaus berühmt. Mit nur 45 ha Größe ist die aus einem großen Molassekalkfelsen bestehende Insel nicht sehr umfangreich, doch hat sie sich seit über 50 Jahren zu einen Besuchermagnet entwickelt, der inzwischen mehr Neugierige anzieht als das bayrische Märchenschloss Neuschwanstein.

Ihre große Beliebtheit verdankt die Insel Mainau ihrer überwältigenden Fülle an Blumen aller Art. In den sorgsam gepflegten Park- und Gartenanlagen gedeihen neben einer Vielzahl an europäischen Blumen auch subtropische und tropische Pflanzen, die „die Mainau“ alljährlich in ein Blütenmeer verwandeln. Die Insel gehört einer Stiftung, die von niemand geringerem als der Grafenfamilie Bernadotte geleitet wird und über 400 Angestellte beschäftigt.

Die Insel, die einst zum Reichenauer Kloster gehörte, ging in den Besitz des Deutschen Ritterordens über, der Mitte des 18. Jahrhunderts das dreiflügelige Schloss sowie die Schlosskirche St. Marien erbauen ließ, die zu den Meisterwerken des schwäbischen Hochbarock zählt. Das Schloss, das zum Großherzogtum Baden gehörte, trägt ein großes Deutschordenswappen am Giebel und ist besonders wegen seines prächtig und kunstvoll ausgestatteten Weißen Saals sehenswert.

Gelangt man über den landseitigen Steg auf die Insel, entdeckt man zuerst das mächtige Schwedenkreuz aus Bronze, das ursprünglich in der Schlosskirche stand und im Dreißigjährigen Krieg von den Schweden geraubt wurde. An dieser Stelle wurde den räuberischen Soldaten ihre Beute zu schwer und sie versenkten das kostbare Kreuz im See.

Der Grundstein für die Pflanzenvielfalt wurde 1853 von Großherzog Friedrich I. von Baden gelegt, der allerlei exotische Bäume von seinen Reisen mitbrachte und ein sogenanntes Arboretum mit verschiedenen Zedern- und Magnolienbäumen anlegte. Eine stattliche Anzahl mittlerweile gewaltiger Mammutbäume bildet das Herzstück des hinter dem Schloss gelegenen Geländes. Die meisten Besucher kommen jedoch mit dem Schiff auf die Insel Mainau und werden an der Anlegestelle mit der ganzen Pracht der „Blumeninsel“ empfangen.

Selbst im Winter oder zeitigen Frühjahr ist die Insel gut besucht, da in den Gewächshäusern üppig blühende Orchideen ihre verschwenderische Farbenpracht zur Schau stellen. Im Frühling leuchtet die Insel dann in Rot und Gelb, wenn unzählige Tulpen und Narzissen aufblühen. Ihnen folgen die in allen Farben prangenden Rhododendren, bis Ende Mai, Anfang Juni die Hauptattraktion der Mainau blüht – die Rosen. Über 1200 Rosensorten verströmen ihre Düfte, wobei die historische Rosensammlung besonders Gartenkenner anzieht.

Im Herbst erlebt die Blumenpracht mit über 20 000 verschwenderisch blühender Dahlienbüsche ihren letzten Höhepunkt des Jahres. Die Insel Mainau bietet ihren Besuchern außer Blumen auch ein Palmen- und Schmetterlinghaus, einen Natur-Erlebnispfad, das Mainau-Kinderland sowie ständig wechselnde Ausstellungen verschiedener Kunstrichtungen.





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