Baltrum
Baltrum
Baltrum ist die kleinste Ostfriesische Insel und mit ihren etwa 540 Einwohnern auch die ruhigste und beschaulichste. Die nur fünf Kilometer lange und etwa anderthalb Kilometer breite Düneninsel liegt vor der Küste von Ostfriesland und wird wegen ihrem fehlenden touristischen Trubel auch „Dornröschen der Nordsee“ genannt. Baltrum besitzt einen einzigen Ort, der sich in zwei Teile aufgliedert: dem Westdorf und dem Ostdorf. Traditionell gelangt man von Neßmersiel mit der Fähre auf die Insel, doch gibt es hier auch einen kleinen Flugplatz.
Großartige Ferienanlagen und moderne Hotelgebäude wird man auf Baltrum vergeblich suchen. Dafür gibt es viele inseltypische Häuschen, in deren wohlbestellten Gärten die für die Ostfriesischen Inseln charakteristischen weißen und roten Heckenrosen blühen. Baltrum wurde im Jahr 1398 erstmals urkundlich erwähnt, zu einer Zeit, wo die Insel noch sehr viel größer war. 1717 und 1825 büßte Baltrum durch Sturmfluten erhebliche Mengen an Land ein. Touristisch wurde die Insel erst ab 1876 erschlossen, doch dauerte es noch fast fünfzehn Jahre, bis das erste Hotel errichtet wurde. Auch heute noch erscheint die Insel relativ zeitlos, was nicht zuletzt auf die fehlenden Autos zurückzuführen ist.
Die Inselbevölkerung lebt in zwei Orten, deren Grenzen jedoch kaum auszumachen sind, da die beiden Siedlungen nahtlos ineinander übergehen: dem größeren Westdorf und dem kleineren Ostdorf. Nach der Sturmflut im Jahr 1825 wurde Baltrum in zwei Stücke gerissen und das Westdorf ging in den Fluten unter. Aus dem damaligen Mitteldorf entstand das heutige Westdorf. So findet man im betagteren Ostdorf auch die ältesten Häuser der Insel. Interessante Informationen über den Nationalpark Wattenmeer bietet das Nordseehaus in der Nähe des Hafens. Anhand kleiner Aquarien und präparierter Vögel und Seehunde kann man sich einen guten Überblick auf die Tierwelt auf und um Baltrum verschaffen. Badespaß und Fitness verspricht das Erlebnisbad SindBad nahe am Strand, das mit einer künstlichen Felsengrotte, einem Wasserfall und vielem mehr, nicht nur an Regentagen einen Besuch wert ist.
Schlendern und Spazieren gehen lässt es sich auf dem Deckwerk von Baltrum, dem wie eine große Promenade angelegten großen Deich, der die Insel vor dem anbrandenden Meer schützt. Sehenswert ist auch die mit farbenfrohen Glasfenstern geschmückte katholische Kirche St. Nikolaus. Die runde Kirche ist mit ihrem Reetdach nicht nur ein schöner Anblick, der in Muschelform errichtete Altar macht auch ihrer Bezeichnung als Seefahrerkirche Ehre.
Für die meisten Besucher ist die wunderschöne und unverfälschte Natur auf Baltrum die Hauptattraktion. Dünen, soweit das Auge blickt, bieten herrliche Gelegenheiten zum Wandern oder Rad fahren. Von den Aussichtsdünen aus kann man weit ins Land, auf das Meer und bis zum Langeooger Wasserturm sehen. Die sich zwischen dem Wasser und dem Land ausbreitenden Salzwiesen bilden einen natürlichen Schutz und fördern darüber hinaus die Anlandung der klein gewordenen Insel. Sie werden als Weideland genutzt und stehen als Bestandteil des Nationalparks Wattenmeer unter Naturschutz. Zahlreiche Vogelarten finden hier idealen Lebensraum und können hervorragend beobachtet werden. Und im Sommer lockt der breite Sandstrand zu unbeschwertem Badevergnügen und Sonnenbaden. Der feine Sand eignet sich auch hervorragend zum Bauen von Sandburgen oder zum Gestalten skurriler Phantasiefiguren, was nicht nur bei den Kleinen sehr beliebt ist.
