Wangerooge



Wangerooge

Wangerooge ist die östlichste der Ostfriesischen Inseln, die wegen ihrer verkehrsgünstigen Lage am Ausgang der Wesermündung eine bedeutende Rolle für die Schifffahrt spielte. An keiner anderen Nordseeinsel fahren die großen Schiffe so dicht vorbei, was viele Inselbesucher als tagfüllendes Spektakel betrachten. Wangerooge verlagerte sich im Laufe der Zeit allmählich nach Osten und büßte durch große Sturmfluten auch Land ein, so dass es heute mit Baltrum darum „konkurriert“, die kleinste Ostfriesische Insel zu sein. Wangerooge ist wie die meisten anderen Inseln auch autofrei und gilt als ausgesprochen familienfreundlich. Die Strände sind bei Badebegeisterten ebenso beliebt wie bei Surfern, Seglern und Strandwanderern. Auch Radfahrer, Reiter und Fallschirmspringer wissen die guten Bedingungen auf der Insel zu schätzen.

Wangerooge gehörte bis zum Jahr 1575 verschiedenen ostfriesischen Häuptlingen, bis die Insel durch Erbschaft an Oldenburg fiel. Schon um 1800 kamen die ersten Urlauber hierher, doch gelangte Wangerooge erst zu touristischer Bedeutung, als der spätere König von England Norderney zu seiner Sommerresidenz erhob. Das ursprünglich am Westturm gelegene Dorf wurde während der verheerenden Sturmflut von 1854 völlig zerstört und um den Alten Leuchtturm neu erbaut. Der neu entstandene Ort lag einst genau in der Inselmitte, doch wurden die Stranddünen durch nachfolgende Sturmfluten bis auf ein schmales Steilkliff abgetragen, so dass das Dorf heute beinahe direkt am Strand liegt.

Wangerooge kann mit drei Wahrzeichen zugleich aufwarten: der 56 Meter hohe Westturm, der heute als Jugendherberge dient, der Alte Leuchtturm in der Nähe des Bahnhofs sowie der seit 1960 errichtete Neue Leuchtturm. Letzterer ist eine von Wilhelmshaven aus gesteuerte vollautomatische Signalstation, die nicht besichtigt werden kann. Der leuchtend rote Alte Leuchtturm wird heute als Aussichtsturm, Heimatmuseum und Standesamt genutzt und kann schon seiner Signalfarbe wegen nicht übersehen werden. Neben einer alten Inseldampflok kann im Garten des Turms auch eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg besichtigt werden, da die Insel am 25. April 1945 noch bombardiert wurde. Das Ehrenmal Hartmannstand, das den einstigen gleichnamigen Bunker kennzeichnet, erinnert mit einem Holzkreuz an die Opfer der Bombennacht.
Sehenswert ist die Anfang der 1960er Jahre erbaute katholische Kirche St. Willehad, deren Inneres mit großflächigen biblischen Motiven geschmückt ist. Im Ort erinnert der kleine Kurgarten mit der Konzertmuschel an die Bedeutung Wangerooges als Badeinsel. Hier liegt auch das sogenannte Rosenhaus, das über den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer informiert und interessante Exkursionen für Kinder anbietet.

Die strandnahe Lage des Dorfes macht es möglich, vom wunderschön gelegenen Café Pudding aus auf Strand und Meer zu schauen. Das beheizte Meerwasser-Freizeitbad an der Strandpromenade ist nicht nur an Regentagen sehr beliebt, da die Geysire, Whirlpools und die 70 Meter lange Wasserrutsche grenzenloses Badevergnügen versprechen. Gute Bedingungen zum Schwimmen und Sonnenbaden bietet auch der Strand nahe dem Westturm, während der jenseits der Dünen im Süden gelegene Strand zur Ruhezone des Nationalparks gehört. Die auf der ganzen Insel verkehrende Inselbahn lädt zur stimmungsvollen Fahrt durch Wangerooge ein und fährt sogar bis zur ebenfalls zum Nationalpark zählende Westlagune, die auf diese Weise besichtigt werden kann. Individualisten sei die einsame Ostspitze der Insel empfohlen, wo früher die Schiffe anlegten, bis der Hafen versandete und geschlossen wurde.





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