Norderney



Norderney

Die Insel Norderney wird wegen ihrer glanzvollen Vergangenheit als mondäne Badeinsel auch die „Grande Dame“ der Nordsee bezeichnet. Norderney ist nach wie vor ein beliebtes Urlaubsziel, das mit den ab Norddeich verkehrenden Fähren bequem zu erreichen ist.

Norderney, das schon im Jahr 1398 unter der Bezeichnung „Osterende“ urkundlich erwähnt wurde, erhielt 1549 den Namen „Norder-Nye-Oog“, was mit „Nordens neue Insel“ übersetzt werden kann. Mit seinen 26,3 Quadratkilometern Gesamtfläche ist Norderney nach Borkum die zweitgrößte unter den Ostfriesischen Inseln. Die gut erhaltenen historischen Gebäude vermitteln ein eindrucksvolles und noch immer lebendiges Bild von den Glanzzeiten der Insel, als Norderney 1836 die Sommerresidenz des Kronprinzen von Hannover und späteren Königs Georg V. von England war. Das Kurhaus und das Kurhotel sind nur zwei der großzügigen, im Klassizismus und Biedermeierstil errichteten Häuser, die entlang der eleganten Straßen stehen und berühmte Besucher wie Heinrich Heine und Otto von Bismarck auf Norderney lockten.

Neben der vornehmen Bäderarchitektur kommt auf der Insel die unberührt scheinende Natur nicht zu kurz. Der Ostteil von Norderney wird von Dünenlandschaften und weitläufigen Salzwiesen geprägt, die zu den Ruhezonen des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer gehören. Ganz im Osten der Insel liegt das Wrack eines Muschelbaggers, der im Jahr 1968 hier eingesetzt wurde, um ein auf Grund gelaufenes Schiff freizuschaufeln. Das Schiff wurde zwar freigelegt, doch der Muschelbagger grub sich dabei unrettbar tief in den Schlick und ist heute ein beliebtes Ziel für erholsame Wanderungen.

Der Kurplatz mit seinen weißen Prachtbauten ist Sehenswürdigkeit und Inselzentrum zugleich. In der Konzertmuschel finden musikalische Veranstaltungen von Klassik bis Pop statt, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Hier befindet sich auch das Kurhaus, das zweifellos das schönste und eleganteste Gebäude auf Norderney ist. Sehenswert sind auch das Kurtheater und das daneben stehende Denkmal des Dichters Heinrich Heine. Interessante Informationen über die Entwicklung der Insel vom Fischerdorf zum Seebad findet man im Heimatmuseum, das in einem um 1800 erbauten Fischerhaus untergebracht ist. Das alte Postamt gilt wegen seinem neoromanischen Rundbogenfries und der hübschen Bemalung als eines der schönsten Gebäude der Insel. Die westlich vom Kurpark gelegene Napoleonschanze ist jedoch das älteste Kulturdenkmal auf Norderney. Im Sommer finden hier Gottesdienste im Freien statt und der von Bäumen umgebene malerische Schwanenteich lädt zum Verweilen und Entspannen ein. Nahe der Marienstraße befindet sich auch die einzige Windmühle der Ostfriesischen Inseln. Sie wurde 1862 errichtet und war bis 1962 in Betrieb. Heute ist ein Restaurant darin untergebracht.

Bei einem Streifzug über die Insel sollte man auch dem einzigen Leuchtturm an der deutschen Küste, dessen Feuer sich links herum dreht, einen Besuch abstatten. Er ist zugleich das höchste Gebäude und kann während der Sommermonate besichtigt werden. Einen schönen Ausblick auf die vielseitige Dünenlandschaft bietet die Senderdüne neben der gleichnamigen Jugendherberge. Vogelfreunden sei die etwa fünf Kilometer lange Wanderung rings um den Südstrandpolder östlich des Hafens empfohlen. Im ältesten Naturschutzgebiet von Norderney brüten unzählige Vogelarten, die in diesem Feuchtgebiet optimale und vor allem ungestörte Lebensbedingungen vorfinden.





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