Bad Doberan (Mecklenburg)



Bad Doberan

Bad Doberan liegt in Mecklenburg-Vorpommern etwa 20 Kilometer von Rostock und nur wenige Kilometer von der Ostseeküste entfernt inmitten einer abwechslungsreichen Landschaft mit bewaldeten Bergen und Moorniederungen. Die ehemalige Sommerresidenz des Mecklenburger Hofes ist vor allem wegen seiner Backsteinbauten berühmt, die zu den beeindruckendsten ihrer Art in Mecklenburg-Vorpommern zählen.

Das eindrucksvollste Gebäude in Bad Doberan ist die 1295 im gotischen Stil entstandene ehemalige Klosterkirche. Sie wurde auf den Überresten der 1291 abgebrannten Vorgängerkirche nach den Vorbildern gotischer Kathedralen in Frankreich errichtet. Die Klosterkirche überrascht mit ihrem ungewöhnlich reich ausgestatteten Inneren. Hervorzuheben ist der Hochaltar aus dem Jahr 1310, ein bemaltes Kelchhaus um 1280 sowie ein zwölf Meter hohes Sakramentshaus. Das eher zurückhaltend gestaltete Äußere der Kirche geht auf die Vorschriften des Zisterzienserordens zurück. Der Innenraum der Kirche wurde Ende des 19. Jahrhunderts umfassend umgestaltet und zwischen 1964 und 1984 weitgehend wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurück versetzt.

Sehenswert sind auch die kunstvollen Grabmäler im Inneren der Kirche, so auch die liegend dargestellten Figuren von Albrecht von Schweden und seiner Gemahlin, die um 1420 entstanden sind. Das Zisterzienserkloster selbst war bis zur Säkularisation im Jahr 1533 eine der einflussreichsten und wohlhabendsten Abteien des Landes. Neben der Kirche können auch einige Relikte des Klostergebäudes, wie das Brauhaus mit der alten Mühle oder das kunstvoll mit glasierten Backsteinen verzierte Beinhaus auf dem Mönchsfriedhof besichtigt werden. Die Klosteranlage liegt inmitten eines wunderschönen Parks, der im 19. Jahrhundert im Stil eines englischen Landschaftsgartens angelegt wurde.

Der Ort selbst wird von der ehemaligen großherzoglichen Sommerresidenz dominiert. Seit dem 18. Jahrhundert verbrachten die mecklenburgischen Herzöge die Sommer in Bad Doberan, was auch in den 1826 entdeckten eisenhaltigen Quellen begründet liegt. Diese Quellen und das kurz zuvor gegründete Moorbad lockten zusammen mit der herzoglichen Prachtentfaltung Anfang des 19. Jahrhunderts die vornehme Gesellschaft nach Bad Doberan, das sich rasch zu einem begehrten und eleganten Badeort entwickelte. Aus dieser Zeit stammen auch die klassizistischen Gebäude des 1809 errichteten Großherzogliche Palais sowie des Salongebäudes von 1802.

Die Sommerresidenz wurde in Gestalt zweier zierlichen Gebäude in einer wunderschönen Parkanlage, Kamp genannt, errichtet. Der Weiße und der Rote Pavillon entstanden nach dem damaligen Zeitgeschmack im chinesischen Stil, was gut mit den klassizistischen Gebäuden des Großherzoglichen Palais und des Salongebäudes harmoniert. Auch eine Pferdebahn wurde im Jahr 1807 eingerichtet, die übrigens die erste ihrer Art auf dem europäischen Kontinent war.

Wer den Roman und den Film von Ehm Welks „Die Heiden von Kummerow“ kennt, wird nicht versäumen wollen, das Wohnhaus des Schriftstellers an der Dammchaussee zu besuchen. Das kleine Museum enthält auch eine Ausstellung über das Leben und Werk von Ehm Welk.

Eine weitere Attraktion von Bad Doberan ist die „Molli“ genannte Schmalspurbahn, die das Städtchen seit 1886 mit dem Ferienort Heiligendamm verbindet. Heute zuckelt Molli mit gemächlichen 35 Kilometern pro Stunde sogar weiter bis nach Kühlungsborn.

Sehenswert ist auch die Alleenstraße, die von Bad Doberan nach Heiligendamm führt. Hier liegt auch die Pferderennbahn, auf der im Jahr 1823 das erste Galopprennen gestartet wurde. 1956 kam das Ende für die Rennbahn, bis sie am 7. August 1993 glanzvoll wiedereröffnet wurde.





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