Warnemünde
Ostseebad Warnemünde
Das Ostseebad Warnemünde, das im Jahr 1323 als Fischerdorf vom Rostocker Rat dem Fürsten von Mecklenburg abgekauft wurde, zählt zu den am meisten besuchten Seebädern an der Ostsee und ist Rostocks beliebtestes Naherholungsgebiet. Im Gegensatz zu vielen anderen Ostseebädern wird man in Warnemünde weder große Kurkliniken noch eine Seebrücke vorfinden. Dafür kann Warnemünde mit einer Attraktion aufwarten, die den anderen Seebädern fehlen – einen Hafen. Zudem ist das gesellige und kulturelle Leben dieses Ostseebads nicht nur auf die nur wenige Monate währende Sommersaison beschränkt, da Warnemünde seinen Besuchern das ganze Jahr über ansprechende Unterhaltung und einen rundum funktionierenden Tourismusbetrieb garantiert.
Die ursprünglich von Fischern und Seeleuten gegründete Siedlung war bis zum Ende des 15. Jahrhunderts der einzige schiffbare Zugang von der Ostsee in die Warnow, also für Rostock ein strategisch bedeutsamer Ort, den die Stadt nach dem Zurückweichen der Dänen kaufte, um andere Einflüsse auszuschließen und nebenbei jegliche in Warnemünde keimende Konkurrenz vollständig auszuschließen. So durfte der Ort jahrhundertelang keinen eigenen Schiffbau und Handel betreiben, so dass letztendlich nur noch der Fischfang als Erwerbsquelle übrig blieb, was die Warnemünder den Rostockern bis heute nicht verziehen haben. Erst der um 1800 aufkommende Badetourismus befreite Warnemünde aus seinem erzwungenen Dornröschenschlaf, als erholungssuchende Badegäste den reizvollen Ort entdeckten. Besonders in Berlin galt es als schick, seinen Badeurlaub in Warnemünde zu verbringen, weshalb um 1900 alle Badegäste der Einfachheit halber „Berliner“ genannt wurden.
Der breite Sandstrand an der Ostsee und die Vielfalt an Unterkunftsmöglichkeiten, die von einfachen Pensionen bis zu noblen Luxushotels reicht, machen dieses Ostseebad für seine Gäste so beliebt. Am Alten Strom, dem einstigen Warnowausfluss und in den nahegelegenen Straßenzügen zeigt sich noch immer der Charme des einstigen Fischerdorfs.
Typisch für Warnemünde sind auch die Pensionen mit ihren breiten Veranden und Wintergärten, die weniger als Hotelunterkunft als vielmehr wie gemütliche Wochenendhäuser wirken. Der Aufstieg auf den fast 40 Meter hohen Leuchtturm an der 1898 errichteten Seepromenade wird mit einem herrlichen Ausblick auf die Stadt, ihre Umgebung und natürlich das Meer belohnt.
Das in einer ehemaligen Fischerkate aus dem 18. Jahrhundert untergebrachte Heimatmuseum informiert die Besucher über alles Wissenswerte und allerlei Kurioses der Geschichte Warnemündes als Fischerort und Seebad. In der Vogtei am Alten Strom, dem heute ältesten Gebäude Warnemündes, können sich Heiratswillige trauen lassen, während Liebhaber der Werke Edvard Munchs im Munch-Haus, der übrigens einzigen Gedenkstätte für diesen Künstler in Deutschland, hautnah erleben können, wie der Maler hier lebte und arbeitete.
Sehenswert sind auch die im neugotischen Stil errichtete Kirche mit ihrem Schnitzaltar und der Renaissance-Kanzel sowie die etwas außerhalb der Stadt liegende Mühle, die zu einem interessanten Restaurant umgebaut wurde. Da für das Ostseebad Warnemünde die sogenannte Bäderregel gilt, haben fast alle ortsansässigen Läden und Geschäfte auch an den Sonntagen geöffnet. Wer gern am geselligen Leben des Badebetriebs teilnehmen möchte, ist im Kurhaus mit seinem Spielcasino und den im Haus stattfindenden diversen Veranstaltungen am richtigen Ort. Das im Bauhausstil errichtete Gebäude liegt direkt neben dem Hotel Neptun und bietet von seinen Terrassen aus einen wunderschönen Blick auf die Hafeneinfahrt, die Promenade und den Strand.
