Deutsches Historisches Museum
Deutsches Historisches Museum
Im ehemaligen Zeughaus, das an Berlins berühmtester Straße Unter den Linden und der Schlossbrücke liegt, befindet sich ein Museum der ganz besonderen Art. Das größte und beeindruckendste Barockgebäude Berlins war schon von Anbeginn ein Arsenal für schwere Waffen und der Aufbewahrungsort von Kriegstrophäen aller Art. Kaiser Wilhelm I. ließ nach der Reichsgründung im Jahr 1871 ein Waffen- und Kriegsmuseum der brandenburgisch-preußischen Armee im Zeughaus errichten, das im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt wurde und dessen Wiederaufbau erst 1965 vollständig abgeschlossen war. Seit 1952 war hier das Museum für Deutsche Geschichte untergebracht, das wichtigste historische Museum der DDR, das im Jahr 1990 im neu eingerichteten Deutschen Historischen Museum aufgegangen ist.
Das Museum wurde seit der Wiedervereinigung grundlegend restauriert und mit einem modernen Erweiterungsbau nach Plänen von Ieoh Ming Pei ergänzt. Eine beeindruckende gläserne Spiraltreppe führt außen an dem Anbau hinauf, der für Wechselausstellungen genutzt wird, während sich das Hauptgebäude seit 2005 nach Jahren des provisorischen Museumsbetriebs völlig neu präsentiert.
Das Museum stellt die deutsche Geschichte in chronologischer Reihenfolge dar und beginnt im Westflügel von der Zeit früher Epochen bis etwa 1500. Im Südflügel des Obergeschosses nimmt die Geschichte ihren Lauf bis zum Ende des Ersten Weltkriegs und setzt sich im Ostflügel des Erdgeschosses bis zur Weimarer Republik fort. Der Zweite Weltkrieg, die Nachkriegszeit bis zur Wiedervereinigung ist schließlich im Westflügel dokumentiert, wo die Ausstellung mit dem Abzug der Alliierten im Jahr 1994 endet.
Mit über 8.000 historischen Exponaten gibt das Museum in seiner Dauerausstellung einen Überblick auf 2.000 Jahre deutscher Vergangenheit, beginnend vom letzten Jahrhundert vor Christus bis hin zur Gegenwart. Die Depots des Museums beinhalten um die 70.000 Ausstellungsstücke, die in ständig wechselnden Ausstellungen gezeigt werden, da die Vielzahl an Exponaten eine ständige Präsentation unmöglich macht.
Neben dem Museum selbst lohnt es sich auch, einen Blick auf die beeindruckende Außenfassade des Gebäudes zu werfen. Besonders der von Andreas Schlüter geschaffene plastische Schmuck und die allegorischen Frauengestalten von Guillaume Hulot, die die Feuerwerkskunst, die Arithmetik, die Geometrie und die Mechanik darstellen, verdienen es, gebührend gewürdigt zu werden. Die ebenfalls von Hulot stammende „Marsgruppe“ auf dem Dach des Zeughauses ist ebenso sehenswert wie die 22 Masken sterbender Krieger im Innenhof des Gebäudes.
