Hotel Adlon in Berlin
Hotel Adlon Kempinski
Das legendäre Hotel Adlon am vornehmen Pariser Platz durfte sich schon kurz nach seiner Eröffnung im Jahr 1907 als beste Adresse von Berlin rühmen. Dem Bauherrn und stets vorausschauenden Geschäftsmann Lorenz Adlon schwebte ein Grandhotel mit luxuriöser Ausstattung vor, wie sie in amerikanischen Metropolen immer mehr in Mode kamen. Während der deutsche Adel und das Großbürgertum ihre Feste in großzügigen Stadtwohnungen oder Landhäusern ausrichteten, war es in den Vereinigten Staaten üblich, große Veranstaltungen in Hotels mit den dafür eingerichteten Räumlichkeiten zu feiern. In einer Zeit, in der die Hotels in Deutschland lediglich Übernachtungsmöglichkeiten boten, waren die amerikanischen Luxushäuser schon mit Bibliotheken, Ballsälen und Restaurants ausgestattet. Auch Kaiser Wilhelm II. drängte auf ein luxuriöses Repräsentationshaus, in dem ausländische Staatsgäste und Prominenz würdig empfangen und beherbergt werden konnten.
Mit seiner majestätischen Ausstattung und dem für damalige Zeiten höchsten technischen Standard avancierte das Adlon zum bekanntesten und luxuriösesten Hotel Deutschlands. Nach nur knapp zweijähriger Bauzeit konnte der aus Mainz stammende Sohn eines Schuhmachers Lorenz Adlon sein Hotel im Beisein des Kaisers, der Kaiserin und einigen Prinzen und Prinzessinnen feierlich eröffnen. Wilhelm II. gefiel es sogar so gut im Adlon, dass er vorzugsweise in den Wintermonaten seinem zugigen Schloss den Rücken kehrte und in den behaglichen und vor allem gut geheizten Räumen des Hotels residierte.
Schon nach drei Jahren galt das Adlon als das eleganteste und berühmteste Hotel der Welt, wo sich die Reichen und Schönen der damaligen Zeit trafen und es sich gut gehen ließen. Nach dem Ersten Weltkrieg verschwand zwar der Kaiser von der Bildfläche, doch begannen für das Adlon die legendären Goldenen Zwanziger. Statt des russischen Zaren verkehrten nun Politiker wie Rathenau, Stresemann und Briand neben Charlie Chaplin und Albert Einstein im Adlon.
Während des Nationalsozialismus und Kriegs galt das Hotel als „die kleine Schweiz in Berlin“, da hier selten Nazigrößen auftauchten und man hier gewissermaßen „unter sich“ blieb. 1945 wurde im Adlon ein Lazarett für Verwundete eingerichtet und das Gebäude überstand wie durch ein Wunder nahezu unbeschädigt alle Bombenangriffe, bis es in der Nacht vom 2. zum 3. Mai 1945 auf mysteriöse Weise – jedoch nicht durch Kriegseinwirkungen – völlig ausbrannte.
Am 23. August 1997 wurde am gleichen Ort, an dem das legendäre Hotel Adlon stand, das neugebaute Hotel Adlon Kempinski feierlich eröffnet und bis zum Dezember 2006 erweitert und vervollständigt. Heute präsentiert sich das Haus in neuem „altem“ Glanz mit über 382 Zimmern inklusive 78 Suiten. Das „erste Haus am Platze“ lässt mit seinem prächtigen Interieur und dem ebenso perfekten wie unaufdringlichen Service keine Wünsche offen.
Das Hotel kann ohne Übertreibung als kleiner Kosmos bezeichnet werden, der neben den luxuriös ausgestatteten Zimmer und Suiten selbstverständlich auch über Tagungs- und Veranstaltungsräume, verschiedene Restaurants, Cafés und Lounges sowie diverse Fitness- und Wellnesseinrichtungen verfügt. Seine exponierte Lage an Berlins Prachtboulevard „Unter den Linden“ tut ein Übriges, um die Hotellegende wieder zum beliebten Treffpunkt für Berliner und ihre Gäste werden zu lassen. Dabei muss man nicht Hausgast sein, um einige Annehmlichkeiten des Grandhotels zu genießen; ein Nachmittagstee oder ein kleiner Lunch lassen sich problemlos ins touristische Programm einflechten.
