Bamberg (Bayern)



Bamberg

Die alte Bischofs- und Bürgerstadt Bamberg, die wie das antike Rom auf sieben Hügeln erbaut wurde, ist ein beeindruckendes Beispiel gelungener und über tausend Jahre währender Baukunst. Die im Krieg unversehrt gebliebene malerische Altstadt mit ihrem imposanten Kaiserdom wurde als denkmalgeschütztes Gesamtkunstwerk zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt.

Als Sitz des Geschlechts der Babenberger wird Bamberg erstmals 902 urkundlich erwähnt. Bereits 1007 gründete Kaiser Heinrich II. die Kaiserpfalz und das Bistum und ließ den ersten Dom errichten, der im Jahr 1012 fertiggestellt wurde. Das Gotteshaus brannte zweimal vollständig nieder und wurde im Jahr 1211 mit dem heutigen Dom und seinem berühmten Bamberger Reiter ersetzt. Nach der Beendigung des Dreißigjährigen Krieges gelangte Bamberg zu wirtschaftlichem und kulturellem Ansehen und das Stadtbild erhielt sein bis heute bewahrtes gotisches und barockes Gepräge.

Das Zentrum der historischen Bürgerstadt Bambergs ist der lang gezogene und überwiegend im Barockstil gehaltene Grüne Markt, der von der eindrucksvollen St.-Martins-Kirche mit ihrem berühmten Hochaltar dominiert wird. Das neben der Kirche gelegene Jesuitenkolleg beherbergt das Naturkunde-Museum. Als gelungenes städtebauliches Ensemble präsentiert sich der Maxplatz, an dessen üppiger Barockausstattung der berühmte Baumeister Balthasar Neumann maßgeblich beteiligt war.

Im Sandviertel ist die imposante Dominikanerkirche sehenswert, deren ehemals rein gotische Bauweise ebenso vom Barockstil überlagert wurde. Wunderschöne Häuserfronten und die berühmte Gaststätte „Schlenkerla“ mit ihrem spätgotischen Gewölbe laden zum Bummeln und Verweilen ein. Das E.T.A.-Hoffmann-Haus am Schillerplatz war einst für einige Jahre das Wohnhaus des berühmten Dichters und Kapellmeisters; heute zeigt das in der Wohnung eingerichtete Museum allerlei Wissenswertes über das Schaffen des großen Künstlers.

Genau auf der Grenze zwischen der Bürger- und der Bischofsstadt präsentiert sich das wunderschöne Alte Rathaus in bevorzugter Lage. Das ursprüngliche gotische Gebäude wurde Mitte des 18. Jahrhunderts wie so viele andere Bauwerke Bambergs ebenfalls barock umgestaltet und mit einem Fachwerkvorbau versehen, doch der Gesamteindruck des sehr farbenfroh gehaltenen Rathauses ist gotisch geblieben. Im Rathaus werden Porzellan und Fayencen des 18. Jahrhunderts ausgestellt und es bietet außerdem einen wunderschönen Blick über das Regnitzwehr zu dem Steg, der zum malerischen Wasserschloss Geyerswörth führt.

Ein wenig flussabwärts geben die Häuser von Klein-Venedig dem Regnitzufer eine romantische Note, während das flussaufwärts gelegene Concordia-Palais in prunkvollem Hochbarock einen interessanten Kontrapunkt setzt. Hoch über der Stadt liegt die Bischofsstadt, die von dem mächtigen Bamberger Dom mit seinen vier Türmen beherrscht wird, einem der schönsten Gebäude des Mittelalters. Zu seinen Hauptattraktionen zählen das von Tilman Riemenschneider geschaffene Hochgrab von Kaiser Heinrich II. und seiner Gemahlin Kunigunde sowie der auf einer Akanthuskonsole thronende Bamberger Reiter, dessen Skulptur zu den bedeutendsten Werken mittelalterlicher Bildhauerkunst gehört. Ebenfalls einzigartig sind die Standbilder von Adam und Eva an der Adamspforte des Doms, da diese die ersten nackten Figuren in der deutschen Kunst sein sollen. Im Dom befindet sich auch das einzige Papstgrab Deutschlands und der von Veit Stoß geschaffene Bamberger Altar.

Auf der anderen Seite des Domplatzes erhebt sich die Neue Residenz; wo einst Napoleon die Kriegserklärung an Preußen unterzeichnete, ist heute die Staatsgalerie untergebracht. Der grüne Domgrund, das Brauereimuseum sowie das gotische Böttingerhaus an der Judenstraße sollten ebenfalls in den Stadtrundgang einbezogen werden.





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