Naturpark Spessart
Naturpark Spessart
Der im Mainviereck eingebettete und von den Flüssen Kinzing und Sinn umrahmte Naturpark Spessart zählt zu einem der größten seiner Art in Deutschland. Sein Gebiet, das zu zwei Dritteln zu Bayern und einem Drittel zu Hessen gehört, lädt zu erlebnisreichen Wanderungen durch eine abwechslungsreiche Landschaft ein, die sich den Besuchern sowohl durch kurze und bequeme Spazierwege als auch in anspruchsvollen Touren immer wieder aufs Neue erschließt.
Doch es ist nicht nur die vielfältige Natur des Spessart, die ihn zu einer der beliebtesten Gegenden Deutschlands macht; auch der umfangreiche Sagenschatz, der sich um die einst menschenleeren Wälder rankt, regt auch heute noch die Phantasie und Abenteuerlust von großen und kleinen Entdeckern an. Überall trifft man auf Geschichte, Kultur und Begebenheiten, die sich vor langer Zeit hier zugetragen haben oder als Legenden in den Köpfen der hier ansässigen Menschen lebendig sind.
Schon im Nibelungenlied wird der Spessart als „Wald der Spechte“ erwähnt, der über lange Zeit hinweg kaum besiedelt war und Anlass zu vielen wildromantischen Geschichten gab. Der Grund für den von Menschen weitgehend gemiedenen Wald war die Jagdlust der Kurfürsten von Mainz, die sich den Spessart als Jagdrevier erhalten wollten und somit weder Rodungen noch Ansiedlungen duldeten. Daher trifft man auch nur am Rand des Spessarts – und hier vor allem entlang des Mains – auf Städte und Dörfer.
Die finsteren und unbewohnten Wälder bewegten schon immer die menschlichen Gemüter, so dass der Spessart auch in bekannten Romanen wie dem „Abenteuerlichen Simplicissimus“ von Grimmelshausen oder der Räubergeschichte von Wilhelm Hauff „Das Wirtshaus im Spessart“ Erwähnung fand. Lange Zeit stand das Waldgebiet sogar in dem Ruf eine einzige große Räuberhöhle zu sein, was seiner Attraktivität jedoch keinen Abbruch tat – im Gegenteil.
Neben sanften Hängen, tiefen Tälern und hohen Bergen kann der Naturpark Spessart auch viele Raritäten aus seiner artenreichen Pflanzenwelt vorweisen. Die Schachblume und die Türkenbundlilie sind hier ebenso vertreten wie der Europäische Siebenstern, das Zweiblättrige Schattenblümchen und der Rundblättrige Sonnentau.
Von seiner lieblichsten Seite präsentiert sich der Spessart entlang des Mains zwischen Lohr und Aschaffenburg. Diese Gegend, die schon von vorzeitlichen Siedlern sehr geschätzt wurde, kann auch auf eine lange Weinbautradition zurückblicken, deren Erzeugnisse sogar Weltruf genießen. Romantische Städte wie Miltenberg und Wertheim mit ihren malerischen mittelalterlichen Stadtkernen laden immer wieder dazu ein, die ausgedehnten Waldgebiete zu verlassen, um bei einem ausgiebigen Bummel das idyllische Flair gebührend auf sich wirken zu lassen.
Die Fremdenverkehrsverbände des Naturparks Spessart bieten zudem eine umfangreiche Angebotspalette, um dieses einzigartige Waldgebiet auf vielerlei Arten zu entdecken. Eine sechstägige Wanderung auf dem „Eselsweg“, der einstigen Salzstraße, die von Orb nach Miltenberg führt, ist nur eine der vielen Möglichkeiten, den Naturpark Spessart ganz persönlich für sich zu erkunden.
