Berchtesgaden (Bayern)



Berchtesgaden

Das in einem wunderschönen Talkessel gelegene und von einer mächtigen und beeindruckenden Bergkulisse umgebene Berchtesgaden zählt zu einem der beliebtesten Reiseziele in Bayern. Seine altehrwürdigen Gebäude sowie das wunderschöne Gebirgspanorama mit dem alles bestimmenden Watzmann verleihen dieser Stadt ein wildromantisches Gepräge, das sie das ganze Jahr über für Wanderer und Wintersportler gleichermaßen beliebt macht.

Von Mönchen gegründet, erlangte Berchtesgaden erst mit dem um 1200 beginnenden Salzabbau wirtschaftliche Bedeutung, was auch zu Streitigkeiten mit dem benachbarten Salzburg führte, das die Rechte auf das „Weiße Gold“ lange Zeit für sich in Anspruch nahm. Erst ab der Mitte des 16. Jahrhunderts setzte die Herrschaft der Wittelsbacher dem ständigen Gerangel ein Ende, bis das Berchtesgadener Land 1803 an das Großherzogtum Toscana, 1805 an Österreich und 1810 endgültig an Bayern fiel. Im Zweiten Weltkrieg schrieb Berchtesgaden ein dunkles Stück Geschichte, als sich die Größen des Dritten Reiches auf dem Obersalzberg niederließen, was besonders gegen Ende des Krieges zu vielen Spekulationen und auch Legenden führte.

Das Zentrum des historischen Berchtesgaden ist der Markplatz, der fast ausschließlich von Gebäuden aus dem Mittelalter eingerahmt wird. Kunstvolle Fresken wie sie in diesem Teil Bayerns zum ortstypischen Gepräge gehören, schmücken die malerischen Häuser, von denen das 1594 erbaute Hirschenhaus, ein früheres Gasthaus, mit der schönen „Lüftlmalerei“ auf der Vorderseite und einer lustigen Affenszene auf der Rückseite besonders sehenswert ist. Die Häuser rund um dem Markt wurden über viele Jahrhunderte lang von Holzwaren- und Spielzeugherstellern bewohnt.

Nur wenige Schritte vom Markt entfernt liegt das königliche Schloss der Wittelsbacher, ein ehemaliges Klostergebäude, das heute als Schlossmuseum dient. Die einzigartige Gemälde- und Skulpturensammlung des Museums ist stilecht im frühgotischen Dormitorium, dem ehemaligen Schlafraum der Chorherren untergebracht. Der romanische Kreuzgang aus dem 13. Jahrhundert zählt zu den schönsten und am besten erhaltenen seiner Art.

Die gewaltige Stiftskirche St. Peter und Johannes mit ihrer charakteristischen romanischen Doppelturmfassade ist die erste Kirche in Berchtesgaden, die von den Augustinerchorherren erbaut wurde. Der hohe, lichtdurchflutete Chor, der Hochaltar aus Marmor sowie die bemerkenswerten Grabsteine der Fürstpröpste machen einen Rundgang durch dieses für Bayern seltene frühgotische Bauwerk zu einem interessanten Ausflug in die Geschichte der Stadt. Das im Schloss Adelsheim untergebrachte Heimatmuseum zeigt neben vielen Exponaten aus der bewegten Vergangenheit Berchtesgadens vorwiegend Holzschnitzarbeiten heimischer Künstler.

Wer sich für die Geschichte der Salzgewinnung in Berchtesgaden interessiert, kann das im Nordosten der Stadt gelegene Salzbergwerk besichtigen und dabei in zünftige Kittel gewandet auf einer Rutsche durch den Berg gleiten. Das Salzmuseum gibt Auskunft zur Gewinnung des „Weißen Goldes“ und über die Geologie der Salzlagerstätten.

Im Kurgarten, dem ehemaligen Hofgarten der fürstpröpstlichen Residenz, trifft man auf das Denkmal des bayrischen Schriftstellers Ludwig Ganghofer, dessen berühmte Alpenromane vorwiegend im Berchtesgadener Land angesiedelt waren.

Ein viel besuchtes Ausflugsziel ist die auf dem Obersalzberg nahe von Berchtesgaden eingerichtete Dokumentationsstelle über die Geschichte des Berges im Dritten Reich. Seit 2005 bietet ein Luxushotel seinen Gästen eine prachtvolle Umgebung mit herrlichem Ausblick, jedoch ist diese „Adresse“ wegen ihrer wenig ruhmreichen Vergangenheit etwas umstritten. Dagegen bietet ein Abstecher zum nahegelegenen Königssee ein unverfälschtes und malerisches Bergidyll mit Romantikgarantie.





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