Oberstdorf
Oberstdorf
Der Kurort Oberstdorf liegt in einem Talkessel inmitten der Allgäuer Alpen und wird von einer ebenso majestätischen wie atemberaubenden Bergkulisse umgeben. Seine wunderschöne Lage und die Vielzahl an Freizeitangeboten machen Oberstdorf zu einem der meistbesuchten Urlaubsziele des Allgäus.
Zwar wurde der Ort als das „oberste Dorf“ bereits im 6. Jahrhundert von alemannischen Siedlern gegründet, jedoch erstmals 911 als Pfarrei Oberstdorf urkundlich erwähnt. Ende des 15. Jahrhunderts erhielt der Ort das Markt- und Befestigungsrecht, doch von letzterem machten die Oberstdorfer keinen Gebrauch, da sie sich abgelegen genug fühlten, um vor feindlichen Übergriffen geschützt zu sein. Erst während des Dreißigjährigen Kriegs errichteten sie zum Schutz gegen die herannahenden Schweden die sogenannte „Walserschanz“.
Fernab der Handelsstraßen zählte Oberstdorf zu den armen Orten des Allgäus und erst dank der „wundertätigen Muttergottes“, die im Jahr 1658 der Legende nach ein eben verstorbenes Kind wieder zum Leben erweckt haben soll, wurde die Gemeinde zum Wallfahrtsort, dem ab 1850 die Touristen folgten, nachdem die gesundheitsfördernden Schwefelbäder in Mode kamen. Als 1865 fast der halbe Ort durch ein Feuer vernichtet wurde, nutzten die Oberstdorfer diese Chance und orientierten sich beim Wiederaufbau am immer stärker werden Tourismus.
Die Sehenswürdigkeiten von Oberstdorf sind ebenso bodenständig und von der alpinen Umgebung geprägt, wie man es in einem idyllischen Gebirgsort erwarten darf. Im Heimatmuseum erfährt der Besucher alles über das harte alltägliche Leben der bäuerlichen Bevölkerung, das weder idealisiert noch romantisch verklärt dargestellt wird. Der aus 18 Rinderhäuten gefertigte größte Schuh der Welt ist die Hauptattraktion dieses Museums.
Die nach dem großen Brand errichtete neugotische Pfarrkirche St. Johannes der Täufer besitzt noch einige gotische Sehenswürdigkeiten, wie die um 1340 entstandene Figurengruppe der Mutter Anna mit dem Kind Maria sowie die „Schöne Oberstdorferin“ genannte anmutige Madonna im Strahlenkranz.
Der Ortskern selbst wird eher von touristischem Rummel mit typischen Souvenir- und Folkloregeschäften bestimmt. Dagegen stellen die drei auf dem Weg von Oberstdorf nach Birgsau gelegenen St.-Loretto-Wallfahrtskapellen eine wohltuende Abwechslung dar.
Ebenso spektakulär wie wildromantisch präsentiert sich die Breitachklamm als schönste und beeindruckendste Felsschlucht Mitteleuropas. Es gehörte schon viel Mut dazu, als 1905 ein Wanderweg durch diese von elementaren Naturgewalten geprägte Landschaft angelegt wurde. Mit gewaltigem Getöse stürzt hier das Wasser der Breitach über hohe Felswände, gräbt tiefe Mulden und versprüht ein Feuerwerk funkelnder Wassertropfen.
Nicht versäumen sollte man auch die Sturmannshöhle, die einzige begehbare Naturhöhle dieser Region. In 300 Metern Tiefe erschließt sich eine vorzeitliche Welt aus schroffen Felskaminen, schmalen Durchlässen und einem unterirdischen See.
Die Umgebung von Oberstdorf hat zusammen mit dem Kleinwalsertal das größte Wander-, Berg- und Wintersportgebiet der nördlichen Alpen zu bieten. Von anspruchsvollen Touren für Wander- und Bergsteigprofis bis zu bequemen Wegen und mit Bergbahnen zu erreichenden wunderschönen Aussichtspunkten für Naturfreunde mit durchschnittlicher Kondition wird für jeden Geschmack die passende Strecke geboten.
Wintersportler finden auf dem Nebelhorn ideale Schneebedingungen und am Fuß des Schattenbergs können die drei Schanzen bewundert werden, einer der Austragungsorte, wo alljährlich das berühmte Vierschanzenspringen stattfindet.
