Wasserburg in Bayern
Wasserburg
Wasserburg liegt auf einer vom Inn fast völlig abgeschnürten Halbinsel und wird von bewaldeten Moränenhügeln umgeben, was der Stadt zu ihrem mittelalterlichen Gepräge noch einen zusätzlichen malerischen Reiz verleiht.
Im Jahr 1137 verlegte Hallgraf Engelbert seinen bisherigen Stammsitz von Limburg in die „Wasserburg“ am Inn. Von den Wittelsbachern ging die Stadt an Bayern-Ingolstadt über, die einer Belagerung durch Herzog Heinrich von Bayern-Landshut im Jahr 1422 erfolgreich standhielt, woran ein Denkmal im Rathaus auch heute noch erinnert. Als Folge des Landshuter Erbfolgekriegs wurde die Stadt 1504 an Ruprecht von der Pfalz übergeben und etwa zwanzig Jahre später ließ Herzog Wilhelm IV. die einstige Burg in ein spätgotisches Schloss umbauen. Obwohl Wasserburg in den Jahren 1339 und 1885 von verheerenden Bränden heimgesucht wurde, blieb erstaunlich viel von der alten Bausubstanz erhalten, die noch immer Zeugnis vom einstigen Reichtum der durch den Salzhandel zu Wohlstand gekommenen Stadt ablegt.
Schon beim Betreten der malerischen Altstadt durch das mächtige Brucktor, durch das früher die Salzstraße führte, zeigt sich Wasserburg ebenso reizvoll wie beeindruckend. Im nahegelegenen Heiliggeist-Spital ist das weltweit einmalige Erste Imaginäre Museum untergebracht, das aufwändig gefertigte Reproduktionen von über 500 berühmten Meisterwerken der bildenden Kunst beherbergt.
Das Alte Mauthaus am Marienplatz ist besonders wegen seines Renaissance-Erkers aus dem 16. Jahrhundert sehenswert und in der nur wenige Schritte entfernten Galerie im Ganserhaus kann man neben Sonderausstellungen bekannter Künstler auch die beeindruckenden Malereien an der Fassade des Gebäudes bewundern. Von der einstigen „Wasserburg“ der Hallgrafen ist wegen der im Laufe der Jahrhunderte durchgeführten Umbauten – zuletzt zum herzoglichen Schloss in den Jahren 1531-37 - nichts mehr zu erkennen. Heute sind im Schloss ein Kloster und ein Altenheim untergebracht, so dass es leider nicht besichtigt werden kann.
Auch die Pfarrkirche St. Jakob, die das Stadtbild von Wasserburg dominiert, musste im Verlauf ihres Bestehens besonders in ihrem Inneren umfangreiche Veränderungen über sich ergehen lassen. Von der prächtigen Renaissance-Ausstattung des Gotteshauses blieb nur noch die Kanzel erhalten.
Dagegen präsentiert sich die Frauenkirche als älteste Kirche der Stadt in einer gelungenen Mischung ursprünglicher Gotik, die in einem unaufdringlichen und keinesfalls überladenen Barock umgestaltet wurde. Doch sind neben der reichen barocken Bemalung auch noch gotische Elemente erhalten geblieben, so zum Beispiel ein wunderschönes Gnadenbild der Mutter Gottes.
Sehenswert ist auch das Rathaus der Stadt, das nach dem ersten Stadtbrand im spätgotischen Stil wieder aufgebaut wurde. Nicht versäumen sollte man eine Besichtigung des kleinen Rathaussaals im Obergeschoss des Gebäudes, der noch immer die unveränderte Ausstattung aus dem Jahr 1564 besitzt, was ihn zu einer der Hauptsehenswürdigkeiten von Wasserburg macht.
Direkt gegenüber steht das Kernhaus, dessen Front zu den schönsten Rokoko-Fassaden Süddeutschlands zählt. Das Stadtmuseum im Heimathaus und das Feuerwehrmuseum sind ebenso sehenswert wie ein Spaziergang entlang des Skulpturenwegs, der auf dem Damm entlang der Innschleife verläuft und mit interessanten Objekten ortsansässiger Künstler für kulturelle Kurzweil sorgt.