Hallertau



Die Hallertau

Die mitten in Bayern gelegene Hallertau, auch Holledau oder Hollerdau genannt, ist das größte zusammenhängende Hopfenanbaugebiet der Welt und wird von den Städten Ingolstadt im Nordwesten, Regensburg im Norden, Landshut im Osten und Freising im Süden umgeben. In der von den Flüssen Abens, Ilm, Laaber und Paar geprägten Landschaft werden jährlich etwa 650.000 Zentner Hopfen geerntet, dessen leicht bitteres Aroma fast jeder bayrischen Biersorte ihren unverwechselbaren Geschmack verleiht.

In dieser wunderschönen Landschaft, die schon von weitem an ihren bis zu sieben Meter hoch aufragenden Hopfenstangen zu erkennen ist, wurde im Jahr 1516 von Herzog Wilhelm IV. das sogenannte Reinheitsgebot für Bier geprägt, wonach nur Wasser, Gerste und Hopfen zum Bierbrauen verwendet werden dürfen. Doch das „Grüne Gold“ wie der Hopfen in der Hallertau auch genannt wird, gibt dem Bier nicht nur seine herbe Würze, es sorgt auch ganz nebenbei noch für eine längere Haltbarkeit des edlen Gerstensaftes.

Der Hopfenanbau in der Hallertau hat sich seit der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 736 kaum verändert und bedarf eines großen Aufwandes, der alljährlich in der überwiegend durch Maschinen betriebenen Ernte gipfelt. Allerlei Wissenswertes, Interessantes und Kurioses über den Hopfen und die Bierherstellung erfährt man auf dem Erlebnispfad Hopfen und Bier, der nicht nur Biertrinkern gute Unterhaltung verspricht.

Wie sehr der Anbau von Hopfen die gesamte Region der Hallertau bestimmt, wird bei einem Abstecher in die Hopfenmetropole Mainburg deutlich, wo fast die Hälfte der gesamten Ernte verarbeitet und anschließend in die ganze Welt verschickt wird. Wer noch nicht wusste, dass Hopfen auch gegessen werden kann und unter Feinschmeckern als ausgesprochen delikates Gemüse gilt, kann sich hier vor Ort selbst davon überzeugen. So werden die sogenannten „versteckten Triebe“ des Hopfens, auch Hopfenspargel genannt, wie eben sein Namensvetter Spargel als Edelgemüse zubereitet; sogar Hopfenschnaps und Hopfenwurst bereichern die Speisekarten vieler Restaurants und Gasthäuser in der Hallertau.

Neben Hopfenfeldern soweit das Auge reicht, bietet die Hallertau noch zünftige Unterhaltung bei den großen Volksfesten, die sich wie fast alles in dieser wunderschönen Landschaft auch um den Hopfen ranken. Der Gillamoos in Abensberg und der Mainburger Gallimarkt sind mittlerweile weit über die Region hinaus bekannt. Neben der Wahl der Hallertauer Hopfenkönigin können sich die Besucher im Rahmen der Deutschen Hopfenzupfermeisterschaft ein Bild von dem einst mühsamen und langwierigen Geschäft der Hopfenernte machen.

An Sehenswürdigkeiten findet man im Ort Au in der Hallertau neben einem Wasserschloss auch die Schlossbrauerei, während viele Klöster und Wallfahrtskirchen die Möglichkeit zur Besinnung und Entspannung bieten. Das Wasserschloss Reichertshausen und die dominierende Stadtpfarrkirche in Pfaffenhofen an der Ilm sollte man bei einer Entdeckungstour durch die Hallertau ebenso wenig versäumen wie den Maderturm in Abensberg oder das Deutsche Hopfenmuseum in Wolnzach, dem Zentrum der Hallertau.

 




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