Kochelsee in Bayern
Kochelsee
Der nur etwa 70 Kilometer südlich von München am Rand der Bayerischen Alpen gelegene Kochelsee ist nicht nur für großstadtmüde Münchner ein beliebtes Reiseziel. Der von dem steilen Massiv der Kocheler Berge halb eingefasste See ist ca. sechs Quadratkilometer groß und bis zu 65 Meter tief. Der See entstand während der letzten Eiszeit durch Ausschürfungen des Isar-Loisach-Gletschers und verlandete seitdem allmählich, was zur Bildung des im nördlichen Bereich gelegenen Hochmoors führte.
Der Gegensatz zwischen der gewaltigen Bergkulisse im Süden und den Moorlandschaften am Nordufer macht den besonderen Reiz des bei Wanderern und Wassersportlern gleichermaßen beliebten Kochelsees aus. Doch wer beim Baden im Kochelsee auf angenehm warme Wassertemperaturen hofft, erlebt eine recht kühle Überraschung: Die bei Schleidorf in den See mündende Loisach verbindet den höher gelegenen Walchensee mit dem Wasser des Kochelsees, so dass die Höhendifferenz von etwa 200 Metern zur im Walchenseekraftwerk zur Stromgewinnung genutzt wird. Daher fließt das eiskalte Wasser des Walchensees in den Kochelsee, was zur Folge hat, dass nur bei extrem lang anhaltenden Wärmeperioden einigermaßen angenehme Badetemperaturen erreicht werden.
Alle Wasserratten, die sich durch das kühle Wasser nicht abschrecken lassen, finden entlang des Seeufers wunderschöne Badeplätze mit Liegewiesen vor. Besonders das Freizeitbad „Trimini“ bietet neben unbeschwertem Badevergnügen für die ganze Familie überdies einen herrlichen Panoramablick auf die Umgebung des Kochelsees. Wegen der ungünstigen Windverhältnisse zieht es nur wenige Segler und Surfer an den See, während sich Bootstouren in Elektro-, Tret- oder Ruderbooten großer Beliebtheit erfreuen.
Am bequemsten lässt sich der Kochelsee während einer Rundfahrt mit einem Ausflugsschiff entdecken. Auch Angler finden hier hervorragende Bedingungen vor, da das kalte, wasserstoffreiche Wasser für Zander, Regenbogenforellen, Schleie, Barsch, Hechte und andere Fischarten optimale Lebensbedingungen bietet. Wem es im Wasser zu nass ist, der findet rund um den Kochelsee vielfältige Spazier- und Wanderwege zu reizvollen Ausflugszielen in die landschaftlich schöne Umgebung des Sees.
Naturfreunde können in den am nördlichen See gelegenen Hochmoorlandschaften über 200 Vogelarten beobachten und Radfahrern bietet sich die Möglichkeit, den Kochelsee im Rahmen einer Radtour zu umrunden. Auch namhafte Künstler wurden schon immer von der idyllischen Umgebung des Kochelsees angezogen. So gibt das Franz-Marc-Museum in Kochel Auskunft über das Leben und Wirken des bekannten Malers und auch Wassily Kandinsky trug zum Ruhm der Künstlerkolonie am Kochelsee maßgeblich bei.
