Weilheim (Bayern)
Weilheim
Weilheim in Oberbayern liegt inmitten der malerischen bayerischen Voralpenlandschaft zwischen München und Garmisch-Partenkirchen.
Die Stadt, die eine zentrale Stellung im sogenannten Pfaffenwinkel des bayerischen Oberlandes einnimmt, wurde als Dorf „Wilhain“ bereits im April des Jahres 1010 urkundlich erwähnt. Doch Weilheim kann seine Wurzeln sogar bis in die Römerzeit zurückverfolgen, wo die Stadt bereits als römische Villensiedlung existiert haben soll. Dies ist umso wahrscheinlicher, als die römische Straße, die den Brenner über Partenkirchen mit Augsburg verband, direkt durch Weilheim hindurchführte, was den Ort zu einer wichtigen Station für die damaligen Handelswege machte. Mehrere Großbrände während des Mittelalters setzten der Stadt erheblich zu, doch blieben große Teile der ehemaligen Stadtmauer und einige wichtige Bauwerke erhalten, die auch die Bombenangriffe gegen Ende des Zweiten Weltkriegs unbeschadet überstanden.
Eine der Hauptsehenswürdigkeiten von Weilheim ist die Stadtpfarrkirche, die mit wunderschönen Stuckarbeiten der Wessobrunner Schule in der Übergangszeit von der Renaissance zum Barock errichtet wurde. Die von Elias Greither d. Ä. gefertigten Deckenfresken gelten ebenfalls als barocke Meisterleistung und zählen zu den schönsten Werken sakraler Kunst in Süddeutschland.
Eine weitere Attraktion dieser Kirche ist die von Joseph Anton Kipfinger geschaffene „Wurzel-Jesse-Monstranz“, die sogar den Ruf genießt, die größte Barockmonstranz in Deutschland zu sein. Seit dem Jahr 2004 verfügt die Kirche wieder über sechs gewaltige, in Innsbruck gegossene Bronzeglocken, deren eindrucksvolles Geläut die Bewohner und Besucher von Weilheim immer wieder aufs Neue begeistert.
Im alten Rathaus von Weilheim befindet sich das Museum des Pfaffenwinkels, das wertvolle Exponate zur Geschichte und dem Brauchtum dieser Region beherbergt. Das bereits seit 1882 existierende Museum zeigt zudem Skulpturen, Malerei und Gebrauchsgegenstände wie Möbel und Werkzeuge aus allen Epochen und kann somit als großes Heimatmuseum bezeichnet werden, das den Besuchern interessante Einblicke in die historische Region des Pfaffenwinkels gewährt.
Sehenswert ist ebenfalls die auf dem Marienplatz, dem Zentrum von Weilheim, auf der Mariensäule aufgestellte Muttergottesfigur sowie die im klassizistischen Stil errichtete Spitalkirche „Heilige Dreifaltigkeit“ und die beiden Friedhofskirchen St. Salvator und St. Sebastian, von denen letztere mit Fresken aus der Mitte des 15. Jahrhunderts geschmückt ist.
Auch die Umgebung von Weilheim lädt mit dem stimmungsvollen Alpenvorland zwischen Lech und Ammer zu abwechslungsreichen Ausflügen ein. Herrliche Wallfahrtskirchen wie die berühmte Wieskirche und die in Rottenbuch und Wessobrunn beheimateten Klöster sind nicht zuletzt wegen ihrer weit über Bayern hinaus bekannten Handwerkskunst – vor allem die für ihre Stuckateure berühmte Wessobrunner Schule – einen Abstecher wert.