Garmisch-Partenkirchen
Garmisch-Partenkirchen
Das vor allem wegen seiner idealen Wintersportmöglichkeiten bekannte Garmisch-Partenkirchen ist auch in der schneefreien Zeit ein beliebtes Reiseziel für Wanderer, Alpinsportler und Bewunderer der prächtigen Hochgebirgskulisse. Umgeben von den Gebirgsstöcken Kramer und Wank im Norden, der Wettersteingruppe mit dem Kreuzeck im Süden sowie dem höchsten Berg Deutschlands, der Zugspitze, ist Garmisch-Partenkirchen nicht nur seines reizvollen Alpenpanoramas wegen seit Beginn des 20. Jahrhunderts ein vielbesuchter Urlaubsort, auch die heilklimatisch hervorragenden Bedingungen verschafften der im Loisachtal gelegenen Stadt einen weithin bekannten Ruf als namhaften Luftkurort.
Von den Römern an der Via Claudia als Siedlung „Parthanum“ gegründet, wurde der Ort erstmals im Jahr 802 urkundlich erwähnt. Die 1361 zum Markt erhobene Partenkirchen war wie sein Nachbarort Garmisch bis 1803 in kirchlichem Besitz und gelangte nach der Trennung von Kirche und Staat mit der gesamten Grafschaft Werdenfels zu Bayern. Wegen seiner verkehrsgünstigen Lage an der Handelsstraße zwischen Augsburg und Venedig blühte Partenkirchen im Mittelalter zu einer bedeutenden Station auf, während Garmisch vor allem durch die Flößerei auf der Loisach zu bescheidenem Wohlstand kam.
Der Dreißigjährige Krieg beendete den Aufschwung der beiden Gemeinden, die wie die übrige Region in wirtschaftliche Bedeutungslosigkeit versanken. Erst der aufkommende Fremdenverkehr zu Beginn des 20. Jahrhunderts brachte die im Jahr 1935 zu dem Doppelort Garmisch-Partenkirchen zusammengelegten Ortschaften den lange vermissten Aufschwung, der nicht zuletzt den Olympischen Winterspielen von 1936 zu verdanken ist.
Der Ortsteil Garmisch hat zwar keine prunkvollen Gebäude aufzuweisen, dafür vermittelt er mit seinen malerischen alten Bauernhäusern das typische alpenländische Flair, dem die um 1730 im Rokokostil erbaute Neue Pfarrkirche St. Martin mit ihren schönen Stuckarbeiten und Deckenfresken die erforderliche sakrale Würde verleiht, während die Alte Pfarrkirche St. Martin noch recht gut erhaltene gotische Wandmalereien vorweisen kann.
Das nahe dem Zugspitzbahnhof gelegene Olympia-Eissportzentrum mit dem Alpspitz-Wellenbad zeigt dagegen die sportliche Seite von Garmisch. Partenkirchen präsentiert sich mit seinem Rathaus und dem im Wackerle-Haus untergebrachten Werdenfelser Heimatmuseum, das vor allem wegen seiner interessanten Masken sehenswert ist. Im Olympia-Skistadion am Fuß des Gudibergs findet das traditionelle Neujahrsspringen statt, und wem ein Ausflug zur Zugspitze hinauf zu mühsam ist, hat vom Floriansplatz aus einen beeindruckenden Blick auf den berühmten Berg mit seinem vergoldeten Gipfelkreuz.
Auch die Umgebung von Garmisch-Partenkirchen bietet neben der mit mehreren Bergbahnen zu erreichenden Zugspitze viele weitere interessante Ausflugsziele. So lädt die Höllentalklamm zu einer wildromantischen Wanderung durch Tunnel, über Brücken und Galerien ein, während die Klosterkirche der Benediktinerabtei von Ettal vor allem wegen ihrem Kuppelfresko und dem Gnadenbild aus Carrara-Marmor berühmt ist.
In Schloss Linderhof ließ König Ludwig II. einst seine Rokokoträume wahr werden und in dem für seine Lüftmalerei bekannten Wintersportort Oberammergau finden alle 10 Jahre die Passionsspiele statt, die auf ein im Pestjahr 1633 gegebenes Gelübde zurückgehen. Das ausschließlich von Laiendarstellern aufgeführte Spektakel wird wieder im Jahr 2010 von Mai bis September ein internationales Publikum begeistern.
